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Stell dir mal folgende Situation vor:
Du entdeckst eine neue Website, z.B. weil du bei Google nach irgendwas gesucht hast. Die Seite gefällt dir vom Layout her total gut, also machst du einen Screenshot, um dir die Inspiration abzuspeichern.
Oder du klickst bei Instagram auf ne Anzeige, die sich interessant anhört.
Das Angebot, um das es geht, spricht dich gar nicht so an – aber die Landing Page an sich hat einen total sinnigen Aufbau, den du für dein Freebie auch mal ausprobieren möchtest.
Auch hier machst du einen Screenshot.
Und am Ende sieht dein Ordner, in dem Screenshots gespeichert werden, ungefähr so aus:
Was passiert mit den ganzen Dateien?
Natürlich nix.
Im besten Fall gehst du regelmäßig hin und räumst mal auf (und fragst dich vielleicht, was für ne fremde Website du da gescreenshottet hast?).
Wenn's ganz schlecht läuft, sammeln sich in diesem Ordner so ca. 397 Dateien und du hast keine Ahnung, was sich da eigentlich alles so sammelt.
Das geht natürlich auch anders – und übersichtlicher! Und zwar mit dem Tool Eagle.
Eagle wurde genau dafür gemacht, um das Screenshot- und Dateien-Chaos zu beseitigen. Und wie das funktioniert, erfährst du in diesem Artikel!
Was ist Eagle?
Im Kern ist Eagle also dafür da, alle wichtigen Bilddateien an einem Ort zu sammeln – und zwar so übersichtlich, dass man auch wirklich schnell Dinge wiederfindet und sich Screenshots etc. eben nicht irgendwo anhäufen.
Du kannst es dir in etwa so vorstellen, als würdest du Pinterest-Boards anlegen und dort Inspiration für was auch immer sammeln – nur, dass du Dateien in Eagle noch bewerten, kommentieren und filtern kannst!
Die Hauptzielgruppe sind Designer:innen, die im Tool z.B. Inspiration für neue Projekte abspeichern.
Eagle lässt sich aber auch wunderbar anderweitig einsetzen, z.B. eben als Swipe File für Landing Pages, Websites und so weiter.
Falls du den Begriff noch nie gehört hast: Ein Swipe File ist eine Sammlung von kreativen Ideen, Beispielen oder Referenzen, die du als Inspiration für deine eigene Arbeit nimmst. Das können Websites sein, Landing Pages, Anzeigentexte, E-Mails, Logos, Grafiken... Das Ziel: Inspiration zur Hand haben, wenn du selber mal feststeckst!
Mit der Browser-Erweiterung von Eagle kannst du schnell und unkompliziert neue Dateien in Eagle speichern, und sie dann in Ordnern und ggf. zusätzlich mithilfe von Tags sortieren.
Ungefähr so sieht das ganze dann aus:
Wie viele Ordner du nutzt und wie du dich sortierst, liegt ganz bei dir – wie du gleich sehen wirst, bist du da sehr flexibel.
Wenn du einmal die passende Struktur aufgebaut hast ist es auch dank der fortgeschrittenen Filterfunktionen auf jeden Fall kein Problem mehr, Dateien wiederzufinden, wenn du sie für ein neues Projekt brauchst!
Eagle gibt es sowohl für Mac als auch für Windows.
Eagle ist perfekt, um ein Swipe File anzulegen: Du kannst hier coole Designs abspeichern, die dir über den Weg laufen, Landing Pages die dir gefallen, Verkaufs-E-Mails, ganze Websites… Die Dateien kannst du übersichtlich in Ordner sortieren, damit du alles wiederfindest.
Neue Dateien zu Eagle hinzufügen
Alles startet natürlich damit, dass du erstmal neue Dateien zu Eagle hinzufügst. Das geht am einfachsten mit der Browser-Erweiterung, die für Chrome, Firefox, Safari und Edge verfügbar ist.
Wenn die Erweiterung installiert ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Dateien und Screenshots abzuspeichern bzw. zu erstellen.
Einzelne Bilder abspeichern
Für einzelne Bilder ist die Drag&Drop Funktion sehr praktisch: Du ziehst das gewünschte Bild mit der Maus in irgendeine Richtung, und es erscheint direkt ein neues Fenster, in dem du die Datei ablegen kannst:
Damit das funktioniert, muss das Programm auf deinem Rechner übrigens geöffnet sein. Dann wird die Datei dort gespeichert; wenn du möchtest, kannst du auch direkt den richtigen Ordner auswählen.
Alternativ machst du einen Rechtsklick auf das Bild und wählst "Bild in Eagle speichern".
Mehrere Bilder auf einmal speichern
Wenn du mehrere Bilder von der gleichen Seite auf einmal abspeichern willst, klickst du die Erweiterung an und wählst "Stapelweise speichern".
Dann öffnet sich ein Fenster in Eagle, in dem sämtliche Bilddateien von der jeweiligen Seite zu sehen sind, die du aufgerufen hattest.
Du kannst alle Bilder davon auswählen oder nur einzelne, klickst auf "Importieren" und sie werden gespeichert.
Screenshots und ganze Seiten speichern
Neben Bilddateien kannst du auch Screenshots mit der Browser-Erweiterung machen. Klick die Erweiterung dazu an und wähl die gewünschte Option aus.
- Bereich aufzeichnen: Damit kannst du den Bereich flexibel bestimmen, innerhalb des Fensters, das gerade zu sehen ist
- Sichtbares aufzeichnen: Erstellt automatisch einen Screenshot vom gerade sichtbaren Fenster der geöffneten Website
- Seite aufzeichnen: Macht einen Screenshot von der gesamten Seite
Besonders die letzte Option Seite aufzeichnen ist super praktisch um lange Landing Pages, Websites etc. als Referenz abzuspeichern!
Auch andere Screenshots machst du aber ab jetzt am besten direkt über die Erweiterung, damit sie gar nicht erst in einem anderen Ordner sonst wo auf deinem Computer landen, sondern direkt in Eagle.
Schon bestehende Screenshots und sonstige Dateien
Wenn du bereits eine Ordnerstruktur oder ähnliches angelegt hast, wo du deine Bilder bisher gespeichert hast, kannst du diese am besten ganz simpel per Copy&Paste in Eagle einfügen und dann weiter damit arbeiten.
Um bspw. ganze Pinterest-Boards in Eagle zu übertragen, nutz am besten die zusätzliche Option "Save board's images" aus der Browser-Erweiterung.
Übrigens: Alle Dateien, die du in Eagle ablegst, werden lokal auf deinem Rechner gespeichert, es wird nichts in eine Cloud o.ä. hochgeladen!
Einzelne Dateien bearbeiten
Wenn du Dateien in Eagle gespeichert hast, kannst du sie – abgesehen von der Sortierung in Ordnern etc., dazu kommen wir gleich – auch einzeln bearbeiten. Klick dazu einfach auf das Bild, um die Optionen rechts in der Seitenleiste zu öffnen.
Wenn du Bilder oder Screenshots von Websites gespeichert hast, wird der Seitentitel automatisch auch als Titel der Datei verwendet. Den kannst du hier zuerst ändern.
Außerdem kannst du Tags hinzufügen, um die Datei zu verschlagworten, und Notizen eingeben – was fandest du am Bild/der Website besonders gut, warum hast du es abgespeichert usw.? So stellst du sicher, dass nichts Wichtiges verloren geht (und du deine eigenen Gedanken und Ideen später noch nachvollziehen kannst).
Darunter ist die URL zu sehen, von der aus du das Bild gespeichert hast. So kannst du die Original-Seite jederzeit wieder aufrufen.
Zusätzlich kannst du die Datei hier kategorisieren, was einfach bedeutet, dass du sie in einen Ordner packst (das geht per Drag&Drop aber normalerweise schneller) und mit 1 bis 5 Sterne bewerten.
Mit einem Doppelklick öffnest du die Datei in groß, dann findest du oben rechts weitere Optionen:
Hier kannst du z.B. Kommentare zu ganz konkreten Stellen auf dem Bild hinzufügen (wenn dir bspw. ein Teil des Layouts oder ein Textabschnitt besonders gut gefällt) und die Datei zuschneiden, spiegeln oder drehen.
Struktur reinbringen mit Ordnern
Bilder speichern und bearbeiten schön und gut – wie aber bringst du jetzt wirklich Ordnung ins Screenshot-Chaos? Das geht am besten mithilfe von Ordnern.
Neue Ordner erstellen
Du kannst beliebig viele Ordner anlegen. Dazu klickst du auf das + und gibst dem Ordner einen Namen. Wenn du sie brauchst, kannst du dann wiederum Unterordner hinzufügen.
Deine bereits in Eagle abgelegten Dateien kannst du dann einfach per Drag&Drop in den gewünschten Ordner ziehen. Das solltest du am besten auch schnellstmöglich nach dem Speichern machen, damit alles direkt schön sortiert ist.
Alle Bilder, die noch ohne Sortierung sind, werden dir aber auch automatisch links im Menü unter "Nicht kategorisiert" angezeigt – so kannst du regelmäßig aufräumen, was noch unbearbeitet rumfliegt.
Wenn du dann z.B. eine neue Landing Page für ein Freebie bauen willst, öffnest du den entsprechenden Ordner und schaust dir an, was du als Inspiration in deinem Swipe File abgespeichert hast!
Optional – falls es dir einen noch besseren Überblick gibt – kannst du übrigens auch Icon und Iconfarbe für jeden Ordner anpassen. Mach dazu einen Rechtsklick auf den Ordner und wähle unter "Symbol ändern" das gewünschte Icon. Direkt darunter kannst du die Farbe ändern.
Intelligente Ordner nutzen
Zusätzlich kannst du auch sog. intelligente Ordner erstellen, die sind auch sehr interessant. Hier fügst du keine Dateien manuell hinzu, sondern legst stattdessen Regeln fest, die für den Ordner felten.
Alle Dateien, auf die diese Regeln zutreffen, werden automatisch im Ordner angezeigt!
Klick dazu auf das + und wähle "Neuer intelligenter Ordner". Dann gibst du dem Ordner einen Namen, z.B. "Kürzlich hinzugefügt", und legst die Regeln fest. Es kann eine oder mehrere Regeln geben.
Am besten schaust du dir die Optionen, die dir dazu zur Verfügung stehen, in Ruhe an – hier ein paar Ideen, wie du intelligente Ordner nutzen kannst:
- kürzlich hinzugefügte Dateien (z.B. letzte 7, 14 oder 30 Tage)
- einzelne Ordner für bestimmte Dateiformate (z.B. nur Videos)
- alle Dateien mit einer bestimmten Größe (z.B. größer als 1MB) oder Form (z.B. nur vertikal)
- hoch bewertete Dateien (z.B. alle mit 4 oder 5 Sternen)
Mein Tipp wäre, die "manuell gefüllten" Ordner vor allem inhaltlich zu sortieren, und die intelligenten Ordner für weitere Kriterien zu nutzen, die für dich relevant sind!
Wenn du in deiner Sortierung noch granularer werden möchtest als nur mit den Ordnern, kannst du auch mit Tags arbeiten, die du den einzelnen Dateien zuweist. Das mache ich selber aktuell nicht, ich finde die Ordner völlig ausreichend.
Die Filterfunktion
Egal, ob du alle Dateien anzeigst oder einen einzelnen Ordner aufgerufen hast: Du kannst die Filterfunktion nutzen, um wirklich nur die Dateien anzuzeigen, die du gerade brauchst.
Die Filter sind über dieses Icon zu finden:
Hier stehen dir die gleichen Optionen zur Verfügung wie auch bei den Regeln für intelligente Ordner, sodass du z.B. nach Tags, Form, Bewertung etc. filtern kannst.
Besonders cool ist aber der Farbfilter: Damit kannst du nur Dateien mit einer bestimmten "Hauptfarbe" rausfiltern, z.B. alle Bilder, die blau enthalten:
Hier solltest du auf jeden Fall auch den Regler für die Genauigkeit nutzen und den ggf. etwas runterstellen, damit z.B. auch unterschiedliche Blautöne erkannt werden – ganz, wie du es eben brauchst!
Shortcuts anlegen für schnellere Bearbeitung
Einen letzten Tipp für eine wie ich finde sehr praktische Funktion möchte ich dir noch mitgeben: Du hast nämlich die Möglichkeit, eigene Tastatur-Shortcuts anzulegen, die sog. Aktionen.
Bestimmte Aktionen, die du immer wieder ausführst, kannst du so beschleunigen! Welche das bei dir sind, wird sich nach einiger Zeit mit Eagle sicher zeigen.
Ich hab z.B. Shortcuts angelegt, um Bilder in bestimmte Ordner zu sortieren oder eine 4- bzw. 5-Sterne-Bewertung zu vergeben.
Um eine neue Aktion anzulegen, klickst du auf das Blitz-Symbol und dann auf das +.
Jetzt gibst du der Aktion einen Namen, legst fest, was gemacht werden soll (das können auch mehrere Aktionen auf einmal sein) und welche Tastenkombination du für den Shortcut nutzen willst.
Um Bilder einem Ordner hinzuzufügen, könnte das ganze z.B. so aussehen:
Wirklich sehr praktisch, wenn du mich fragst!
Fazit zu Eagle und der Preis
Ich finde Eagle insgesamt wirklich wahnsinnig praktisch, um meine Screenshots zu sortieren, und würde wirklich nicht mehr darauf verzichten wollen.
Daher kann ich dir nur empfehlen, das Tool kostenlos zu testen – das kannst du 30 Tage lang machen, also sehr ausführlich. Wenn du Eagle anschließend weiter nutzen willst, ist eine Einmalzahlung von ca. 30 Dollar fällig.
Dafür erhältst du alle zukünftigen Updates und kannst Eagle unbegrenzt nutzen. Super fair, wie ich finde!
Die Lizenz gilt dann übrigens für zwei Geräte.
Eagle ist perfekt, um ein Swipe File anzulegen: Du kannst hier coole Designs abspeichern, die dir über den Weg laufen, Landing Pages die dir gefallen, Verkaufs-E-Mails, ganze Websites… Die Dateien kannst du übersichtlich in Ordner sortieren, damit du alles wiederfindest.
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